Prävention sexualisierter Gewalt und Alkoholprävention

Freitagabend in der Sachsenmühle: das Haus riecht nach Leberkäse. Der Saal füllte sich langsam mit hungrigen Menschen. Das Abendessen war der Auftakt zu unserem gemeinsamen Wochenende in der Fränkischen Schweiz, und mit gutem Essen im Magen, konnten wir in den Aufbaukurs starten. Es sollte um die Themen „Prävention sexualisierter Gewalt und Alkoholprävention“ gehen.

Nach einer gemeinsamen Vorstellungs- und Einleitungsrunde mit dem Grundkurs im Saal, versammelten sich die acht Teilnehmer des Aufbaukurses in den unteren Gefilden des Hauses. Dort begannen wir erst einmal damit, uns gegenseitig vorzustellen, wer wir waren und warum wir hier waren. Als dies geklärt war begannen wir, zusammen mit dem Team, bestehend aus Beate, Steffen und Jojo, uns darüber Gedanken zu machen, was „Prävention" eigentlich bedeutet. In einer langen Diskussion wurde klar, welch eine Reichweite dieser Begriff eigentlich hat. Nach dieser recht anstrengenden inhaltlichen Einheit, ging es in den lockeren Teil des Abends über, an dem auch dem Det noch einmal Platz gegeben wurde. In einem kleinen Raum baute Beate eine Galerie mit Bildern von ihm auf, umrahmt von Kerzenschein und Blumen. So hatte jeder, der wollte, die Möglichkeit, sich ganz persönlich noch einmal Zeit für den Det zu nehmen.

Der Samstagvormittag wurde gefüllt mit dem Thema „Prävention sexualisierter Gewalt". Es ging dabei darum zu merken, wo sich die eigenen Grenzen sind. Zum anderen um die Wahrnehmung. Dazu wurde die Aufgabe gestellt, mit Hilfe von 5 Klötzchen unterschiedliche Situationen darzustellen- gar nicht so leicht, mit ein paar Stückchen Holz. Noch schwerer war es, die Konstellationen der anderen Gruppen zu deuten. Es wurde recht schnell klar, dass unsere Wahrnehmung doch sehr unterschiedlich war und jeder etwas anderes in den Kunstwerken sah. Und auch als es um das Thema Zeltlager ging, konnte man sehen, dass es oftmals eine Sicht von außen braucht, um potentielle Gefahrensituationen zu erkennen, oder auch die Absprache mit anderen, um eine gesunde Sensibilisierung zu entwickeln.

Nach der Mittagspause stiegen wir in das Thema „Alkoholprävention“ ein. Dazu besuchte uns der Beauftragte für Drogenprävention der Polizei in Bamberg, Herr Jürgen Gross. Gemeinsam mit dem Grundkurs lauschten wir den ausführlichen und authentischen Erzählungen des Experten. Er machte deutlich, was der Alkoholkonsum bewirkt und wie stark der Genuss von Alkohol in der ehrenamtlichen Arbeit verbreitet ist. Herr Gross hatte auch „Alkoholbrillen“ dabei. Durch sie konnte man sehen, als sei man betrunken. Diese Brillen machten uns zwar sehr viel Spaß, konnte man sehen, wie schnell man die Kontrolle über sich nur durch eine optische Täuschung verliert. Unberauscht ging es ins Abendessen über und danach zum Gottesdienst, den wir alle zusammen mit Michael Albrecht gestalten durften. Um allen Teilnehmern den Abend zu versüßen, shakten Beate und Steffen und Jojo alkoholfreie Cocktails vom Feinsten und das lustige Beisammensein ging bis spät in die Nacht hinein.

Zum Wachwerden am nächsten Tag haben wir zwei lustige Warming- Up Spiele mit allen Teilnehmern gespielt. Am Sonntagvormittag redeten wir über verschiedene Vorgehensweisen, was man zu tun hat, wenn der Verdacht eines sexuellen Missbrauchs beispielsweise in der eigenen Gruppenstunde aufkommt. Denn es geht schlussendlich immer darum, Situationen zu erkennen, sie zu bewerten und anschließend auch zu handeln. Insgesamt war das Wochenende erfüllt von vielen interessanten, wenn auch schwierigen Themen, deren Enttabuisierung uns sehr wichtig war. Dennoch kamen der Spaß und die Gemeinschaft nicht zu kurz, mit einer genialen Gruppe und super Kursleitern.

Autor: (sp & jg)
14.01.2014
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