Michaels Anekdoten von A-Z

A wie Antragssteller: Bei der Landeskonferenz, an der ich gewählt wurde, hat die neue Landesleitung als Aufgabe mitbekommen, Positionspapiere zu vier jugendpolitischen Themen zu erarbeiten. Das erste Positionspapier wurde zum Thema “Novellierung des Freistellungsgesetzes“ erstellt, welches sogar beim BDKJ Bayern eingebracht wurde. So stand ich also nach knapp einem halben Jahr als Landesleiter vor der BDKJ-Landesversammlung und musste unseren Antrag vorstellen und begründen. Und dabei war ich der einzige Delegierte der Kolpingjugend Bayern, damals ganz schüchtern und nervös.

B wie Bierausschank: Als ich hörte, dass 2015 der Bundeshauptausschuss im schönen DV Bamberg stattfindet, habe ich mich gleich als Helfer angeboten und durfte beim Bierausschank helfen. Hätte ich gewusst, dass zwei der vier Biere in meiner Heimatgemeinde gebraut werden, hätte ich mich nicht angeboten *grins*. Ich machte mich ganz schick und fuhr nach Vierzehnheiligen, schwarzer Anzug, weißes Hemd und eine schwarze Fliege. Mir wurde dann erklärt, dass ich Bier ausschenken soll und nicht gut aussehen. Schnell war das Sakko ausgezogen, ein T-Shirt angezogen und die Fliege wieder zurecht gerückt. Das T-Shirt zierte die Aufschrift „jung – schön – erfolgreich“. Es passte also perfekt zu mir *grins* und ich war an dem Abend ein beliebtes Fotomotiv.

C wie Clopapier: In meiner Zeit in der Jugendleitung in der Kolpingjugend Neunkirchen am Brand haben wir uns überlegt, mit den Kindern der Gruppenstunden eine kleine Halloweenparty zu feiern. Da ich nicht verkleidet war, hat man kurzerhand entschieden, mich ganz schnell zu verkleiden. Eine Viertelstunde und 5 Clopapierrollen später war ich dann als Mumie verkleidet.

D wie Dietfurt: Im Sommer 2014 hat uns Barbara zur Landesleitungsklausur nach Dietfurt eingeladen. An einem sonnigen Samstagnachmittag haben wir uns in Richtung Altmühl aufgemacht, um mit Kanus zu paddeln. Die schwangere Barbara fuhr mit unserem Präses, das zweite Kanu war mit Theresa, Sven und mir besetzt. Das Wetter war hervorragend, die Stimmung gut. Sven und ich erlaubten uns ab und an einen Scherz und taten so, als ob wir das Kanu kentern wollen. Das ganze Spiel ging bestimmt fünf Mal bis es 100 Meter vor der Anlegestelle soweit war und wir drei im Wasser lagen.

E wie Essen: In Essen war ich zu Gast bei meiner allerersten Bundeskonferenz.

F wie Frauenquote: Um das „G“ vorzugreifen, wird beim BDKJ bis zur Perfektion „ge-Gender-ed“. Es erscheint daher logisch, dass für die Beschlussfähigkeit eine Frauenquote eingeführt wurde. Plötzlich stellt man aber fest, dass die Frauen die Macht ergreifen und es eher einer Männerquote bedarf. So entschied man sich in 2012 beim BDKJ-Bayern für eine echte Quote um keines der Geschlechter zu bevorzugen.

G wie Günther: In der Zeit als Diözesanleiter und Landesleiter lernte ich viele nette und interessante Menschen und sogar Prominenz kennen. Bei Landtag Live 2013 ging ich durch die Westpforte in den Landtag und dachte mir, den Herrn kenne ich irgendwo her. Ich sagte also ganz höflich Grüß Gott zu Herrn Dr. Beckstein. Als ich Ihn dann zwei Jahre später beim Bundeshauptausschuss in Bamberg getroffen habe, musste ich grinsen und mich zusammenreisen. Ich kann unseren ehemaligen Landesvater nämlich sehr gut imitieren, ich vermute nur, dass er es nicht so lustig gefunden hätte.

H wie Hamburg: Da „losgelöst 2014“ mit dem Kolpingjugendpreis ausgezeichnet wurde, hat man mich zur Bundeskonferenz nach Hamburg eingeladen. So bin ich also bereits einen Tag vorher nach Hamburg gefahren und habe mir am Samstag die Stadt angesehen. Am Freitagabend dachte ich mir nach dem Essen, suchst Dir noch eine nette Kneippe für ein Bierchen. Da es auf der sogenannten Reeperbahn viele Kneipen geben soll, machte ich mich also auf den Weg. Ich weiß nicht mehr, was ich falsch gemacht habe bzw. wo ich falsch abgebogen war. Auf jeden Fall wurde ich innerhalb von 10 Sekunden von 4 Damen angesprochen, die mir Ihre Dienste anbieten wollten. Das wars dann mit Reeperbahn, ich wollte nur noch weg und war innerhalb von 30 Sekunden wieder bei der U-Bahn-Haltestelle.

I wie „I mog di“: Als Landesleiter lernt man ganz Bayern und Ihre Dialekte kennen. Ich habe mir ganz schnell Oberbayerisch angeeignet, bzw. mit drei Aussprüchen angefangen, mit denen man sehr weit kommt und die irgendwie immer passen. Gelernt habe ich „I mog di“, „Griaß di“ und „I gfrei mi“.

J wie Jonas: Der Sohn meines Patenonkels Reinhold heißt Jonas, seines Zeichens mein Firmpatenkind. An der Diözesankonferenz 2015 durfte ich Ihn als Delegierten der Kolpingjugend Neunkirchen am Brand bekochen, für mich eine ganz große Freude.

K wie Klamottenverkäufer: Egal ob Landes- oder Bundeskonferenz, ich wurde immer angesprochen, warum ich so viel Gepäck dabei habe, dabei war die Antwort so leicht. Der Rucksack für die Tagungsunterlagen und Klamotten. Der Trolli dann randvoll bepackt mit T-Shirts und Kapuzenjacken unserer „Lebenswert-Kollektion“.

L wie Libelle: Auf dem Heimweg der Bundeskonferenz in Düsseldorf teilten sich über zehn bayerische Diözesanleiter einen ICE. Obwohl zwölf Sitzplätze reserviert waren, kamen wir alle an zwei Vierertischen unter. Die Stimmung war gut und es wurde viel gequatscht. Als plötzlich eine Pause von über 5 Minuten entstand, ergriff ich die Initiative. Ich fragte in die Runde, welches Tier man am liebsten wäre, wenn man ein Tier wäre. Ich erzählte, dass ich am liebsten eine Libelle wäre, da Libellen genauso grazil und sensibel sind wie ich. Es ging dann reihum. Flo aus Würzburg meinte dann, er wäre gerne ein Vogel. Ich fragte nach, ob er dies konkretisieren kann. Er meinte nur, so ein Standardvogel, Hauptsache er frisst Libellen.

M wie Michael: Bei der ominösen Bahnfahrt wurde nicht nur über Lieblingstiere geredet. Ein weiteres Thema, was von mir begonnen wurde, waren männliche Vornamen. Wir machten wieder eine Runde, die ich begann. Zu dem Zeitpunkt bekam meine Arbeitskollegin ein Kind, dessen zweiter Vorname Michael ist, ein Arbeitskollege hat sein Kind Michael genannt. Ich stellte daher die These auf, dass Michael der schönste männliche Vorname ist.

N wie Neunkirchen am Brand: ...oder wie es Tom aus dem Diözesanverband Augsburg es ausdrücken würde: „Manchmal muss man die 9 Kirchen im Dorf lassen“. An dieser Stelle möchte ich mich bei Winfried Hoffmann bedanken, denn ohne Ihn wäre ich vermutlich nie Diözesanleiter geschweige denn Landesleiter geworden.

Ö wie Öko-Bahn-Card: Als ich mir die Fahrkarte für die Fahrt zu meiner ersten Bundeskonferenz gekauft habe, hat man mir empfohlen, gleich eine Bahncard 25 mit zu kaufen. Damals gab es die Bahncard 25 als Öko-Bahn-Card im Angebot. Als ich während der Zugfahrt auf die Toilette musste und nach vielleicht fünf Minuten wieder zurück war, wurde ich gefragt, wo ich war. Renée hat es dann erklärt, da ich ja die Öko-Bahn-Card 25 habe, muss ich während der Fahrt 25 Kilometer neben dem Zug laufen.

P wie Paprikasuppe: Ich stand des Öfteren bei Gruppenleiterschulungen in der Küche. Einmal habe ich Samstagmittag als Vorspeise eine Paprikasuppe gemacht, ein wenig nach Gefühl, gewürzt und püriert. Sie war wohl nicht schlecht. Da wurde ich doch glatt von zwei angehenden Gruppenleiterinnen angesprochen, ob Sie das Rezept haben können. Natürlich sagte ich Ja, obwohl ich selbst kein Rezept dafür hatte. Ein wenig aus den Fingern saugend habe ich dann mal etwas zusammengeschrieben.

Q wie Quizmichl: 2009 haben wir uns überlegt, den Freitagabend der Diözesankonferenz mit einem Ratespiel rund um Adolph Kolping und unseren tollen Verband zu verbringen. Da ich mich um das Ratespiel gekümmert habe, musste/durfte ich den Part des Quizmasters übernehmen. Schnell hatte ich ein großes Q auf der Stirn und war der Quiz-Michl.

R wie Reisbampf: In meinem ersten Jahr als Diözesanleiter habe ich mich angeboten, bei der Gruppenleiterschulung in der Küche zu stehen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch überhaupt keine Erfahrung, für eine große Gruppe zu kochen. Da dachte ich mir, was für mich daheim alleine klappt, klappt auch für 20 Personen. Und weil es gesund ist, sollte es Samstagmittag eine Reispfanne geben. Letztendlich habe ich mich mit der Menge sowie dem Arbeitsaufwand total überschätzt. Und die Reispfanne war dann eher ein total fairkochter Reisbampf.

S wie Schnuffi: Da ich nie ein Problem hatte, mich ein wenig zum Affen zu machen, sagte ich oft sehr schnell ja. Als wir unseren Stand für das Heinrichsfest zum Bistumsjubiläum geplant haben, war schnell klar, Schnuffi muss her. Für „Zündstoff Leben“, den bayerischen Kolpingtag 2006, habe ich den Stand aller bayerischer Diözesen mitgeplant und auch hier war klar, Schnuffi muss her. Zweimal ja gesagt, zweimal sehr viel Spaß gehabt und zweimal bei strahlenden Sonnenschein sehr viel geschwitzt.

T wie Theaterpädagogik: Unser ehemaliger Bildungsreferent, Christian Brauner, hatte eine Weiterbildung  Theaterpädagogik, was er in manchen Methoden eingebracht hat. Bei einer Diözesanleitungsklausur auf dem Staffelberg war es dann soweit, dass ich mich mit meinem Kalender unterhalten durfte/musste.

U wie Umwege: Der direkte Weg muss nicht immer der Beste bzw. auch nicht der Schönste sein. Solche Umwege gab es auch in meiner Zeit als Diözesanleiter. Wir hatten Diözesanleitungsklausur, jeder Diözesanleiter hat eine Karte mit Aufgaben bekommen. Vermutlich habe ich ein Detail auf der Karte falsch interpretiert und bin so durch den kompletten Hain in Bamberg gelaufen und kam als letzter am Treffpunkt an. Als Landesleiter gibt es natürlich auch Klausuren, es war für mich die zweite im Ausbildungshotel St. Theresia in München. Ich war mir sicher, ich weiß den Weg, da ich aber auf der falschen Straßenseite aus der U-Bahn ausgestiegen bin, bin ich zielstrebig in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Als Landesleiter durfte ich dann mal an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden nach Augsburg fahren, zuerst zum Dankefest und der Diözesankonferenz der Augsburger, am zweiten Wochenende hatten wir Landesarbeitskreis. Ich kann es mir bis heute nicht erklären, vermutlich war eine Baustelle neu. Ich bin falsch abgebogen und der bekannte Weg sah plötzlich ganz anders aus und nur noch „Google Maps“ konnte mir helfen, bis der Akku leer war. Mit Verspätung bin ich dann doch beim Kolpinghaus Augsburg angekommen.  

V wie Verabschiedung: Abschiede gehören zum Leben dazu, manche Abschiede muss man auskosten. So wurde ich als Diözesanleiter gleich zweimal verabschiedet. Bei der zweiten Verabschiedung vertraute ich nichts dem Zufall und organisierte einen Teil meiner Verabschiedung einfach selbst. Als Landesleiter wurde ich dann auch zweimal verabschiedet. Als ich 2016 als Gast bei der Landeskonferenz war, stand ich plötzlich auf der Wahlvorschlagliste für die Landesleitung. Zuerst dachte ich mir, aller guten Dinge sind drei, ich habe es dann aber doch sein lassen :-)

W wie Witzebuch: Ich war stets für meine freundlich fröhliche Art und meine guten Späße, Witze und Sprüche bekannt. Bei Sitzungen wurde teils sogar eine Strichliste geführt, ich konnte nur nicht verstehen, dass diese Liste für die schlechten Witze bestimmt war. So habe ich dem Landesverband zu meinem Abschied ein paar meiner Witze und Sprüche hinterlassen – das „Michael-Witze-Buch“.

X wie „Xent_genau“: Ich weiß es nicht mehr, ob es eine Sitzung der Landesleitung oder der Großaktionsleitung war, wir saßen im Büro in München und haben uns überlegt, für die Pause Pizza zu bestellen. Wir bestellten über eine Internetplattform. Da wir keine Bestätigung erhielten und schon weit mehr als eine Stunde vergangen war, vermuteten wir, dass Sie uns vergessen haben. Doch plötzlich meldete sich der Pförtner und ich sprintete zur Pforte. Der Lieferant meinte, er bekomme 25,40 EUR, ich gab Ihm 30 EUR, er lächelte und ich wartete. Da hat er doch glatt geglaubt, er bekommt von mir fast 20 % Trinkgeld. Dass er mit das Wechselgeld nicht auszahlen wollte, machte mich fast ein wenig wütend und so ließ ich mir das Wechselgeld „Xent genau“ auszahlen. 

Y wie ?: Da fällt sogar mir nichts blödes ein. :-)

Z wie Zum_Schluss: Zum Schluss kann ich nur noch sagen, dass es sehr schöne Jahre in der Diözesanleitung der Kolpingjugend Bamberg und der Landesleitung Bayern waren. Ich habe sehr viel für mich gelernt, konnte einige meiner Talente und Fähigkeiten einsetzen, habe sehr viele schöne Momente erlebt, habe sehr viele interessante Persönlichkeiten kennenlernen dürfen und habe natürlich auch sehr viel Spaß gehabt. Wir bleiben im Kontakt und ich bin gespannt, was noch kommt. An dieser Stelle auch nochmals ein großes Vergelt´s Gott an die Diözesanleitung, dass Sie mich überhaupt für das Ehrenzeichen der Kolpingjugend Deutschland vorgeschlagen hat. Es ist für mich eine sehr große Ehre und war für mich ein etwas fairrückter Moment, als ich beim Hören der Dankesrede merkte, unsere Bundesleiterin meint ja mich. Muchas gracias, sagt der Spanier :-)

 

08.03.2016
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